Eigenbluttherapie in der Zahnmedizin: Das Wichtigste in Kürze
Zentrifugiertes Blut enthält Wachstumsfaktoren, die die Wundheilung nach einer Zahn-OP beschleunigen und auch Schwellungen reduzieren können.
Da das Blut Ihr eigenes ist, gibt es kaum Risiken. Die Behandlung ist bis auf die Blutentnahme schmerz- und nebenwirkungsfrei.
Die Krankenkasse kommt in der Regel nicht für die Eigenbluttherapie in der Zahnmedizin auf, die Kosten belaufen sich auf ca. 490 Euro.
Welche Rolle spielt die Eigenbluttherapie in der Zahnmedizin?
Die Eigenbluttherapie ist ein Verfahren, bei dem Patientinnen und Patienten eine kleine Menge Blut entnommen wird, um daraus körpereigene Heilsubstanzen zugewinnen. Durch Zentrifugation wird das Blut aufbereitet, sodass plättchenreiches Plasma, bzw. Fibrin (PRP/PRF) entsteht. Dieses PRF enthält dann konzentrierte Wachstumsfaktoren, die als Membran direkt in die Wunde eingebracht oder als Flüssigkeit bei Knochenaufbaumaßnahmen mit dem Knochenersatzmaterial vermischt werden. Sie sollen die Zellteilung und Gefäßbildung fördern.
Aus Eigenblut gewonnene Wachstumsfaktoren können:
die Stabilisierung und Wundheilung von Weichgewebe und Knochen im Mund beschleunigen
Blutungen und Infektionsrisiken reduzieren
Schwellungen und Schmerzen reduzieren
Vorteile von PRP/ PRFs:
Von der Eigenbluttherapie profitieren insbesondere ältere Patientinnen und Patienten, da sich die körpereigene Wundheilung mit zunehmendem Alter verlangsamt. Aber auch bei jüngeren Patientinnen und Patienten kann die Behandlung den Heilungsprozess nach einer Zahnimplantation oder Zahnextraktion deutlich beschleunigen Auch sind nach einer Behandlung mit PRP/ PRF in der Regeldeutlich weniger Schwellungen zu beobachten.
Gut verträglich und zu 100% BIO, da nur eigenes Blut ohne Zusätze verwendet wird
Keine allergischen Reaktionen
Einfache Gewinnung und Anwendung
Meist schmerzloses Verfahren
Geringe Kosten
Meist keine oder nur geringe Nebenwirkungen
Was sagt die Wissenschaft zur Eigenbluttherapie in der Zahnmedizin?
Bei einem groß angelegten Review aus dem Jahr 2025 werteten Forscherinnen und Forscher 40 systematische Übersichtsarbeiten aus. Das Ergebnis: Die Forschung befürwortet den Einsatz des plättchenreichen Plasmas, da es großes Potential bietet. Dennoch sind weitere Studien erforderlich, bis PRP Einzug in die evidenzbasierte Zahnmedizin halten kann und nicht mehr als komplementärmedizinsiche Behandlung gilt.
Derzeit existiert lediglich eine Leitlinie, die den Einsatz von PRF in der Implantologie behandelt. Im Unterschied zu PRP handelt es sich bei plättchenreichem Fibrin um eine feste, gelartige Matrix, die Wachstumsfaktoren über einen längeren Zeitraum freisetzt. Wünschenswert wäre die Entwicklung weiterer Leitlinien, die auch den Einsatz von PRP in der Zahnmedizin berücksichtigen.
Wundheilung im Mund fördern: Ablauf der PRP-Behandlung beim Zahnarzt
1. Blutentnahme
Zunächst wird eine Blutentnahme durchgeführt, wie Sie es von einer Routineuntersuchung kennen.
2. Herstellung von PRP/PRF
Anschließend erfolgt die Zentrifugation, um das plättchenreiche Plasma (PRP) oder das plättchenreiche Firbin (PRF) zu gewinnen.
3. Injektion
Das PRF wird direkt in die Wunde eingebracht, bevor diese verschlossen wird.
Das PRP wird hingegen mit Knochenersatzmaterial vermischt und dann im Rahmen eines Knochenaufbaus in den Kiefer eingebracht, mit Membranen abgedeckt und dann ebenfalls mit einer Naht verschlossen.
4. Nachsorge
Natürlich erhalten Sie auch Anweisungen zu Mundhygiene, Ernährung und heiße Getränke sowie Schonung, damit der Heilungsprozess möglichst optimal verläuft.
So kombinieren wir chirurgische Sorgfalt mit den biologischen Vorteilen der Eigenbluttherapie für eine möglichst schnelle und sichere Wundheilung.
Wie verläuft eine Implantatbehandlung in unserer Klinik?
In diesem Video illustrieren wir Ihren Weg zu einem strahlenden Lächeln in unserer Implantatklinik – von den ersten Beratungsgesprächen bis hin zum Verlauf nach der Operation.
Kosten der Eigenbluttherapie beim Zahnarzt
Die Kosten der Eigenbluttherapie hängen vom Umfang des operativen Eingriffs ab. In der Regel liegen die Preise bei rund 490 Euro.
Da die Kosten für Knochenaufbau und Implantate grundsätzlich nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, erfolgt die Abrechnung sämtlicher Leistungen ausschließlich privatärztlich. Eine Kostenübernahme durch private Krankenversicherungen oder Zusatzversicherungen ist abhängig von den individuellen Vertragsbedingungen.